Eine Ausstellung der erfrischenden Art wird ab heute in Büren an der Aare geboten. Gleich zwei Meisterinnen aus dem Bereich Illustrationen und Cartoons, Karin Widmer und Christine Ribic, zeigen ihre Werke in der „Artis“ Galerie. Die Figuren von Steve Meyer ergänzen mit ihrer Fröhlichkeit die Bilder perfekt.
Christine Ribic, die aus Kanada stammt, hat Früher in einem Clown Theater gespielt. Irgendeinmal brauchte sie eine Pause und wollte etwas Neues kennenlernen. Als erstes entstanden bei dieser Entdeckungsreise Cartoon-Figuren. Autodidaktisch brachte sie sich das Kunstwerk bei und erledigt mittlerweile Aufträge für den „Nebelspalter“, einer Schweizer Satirezeitschrift. Allmählich interessierte sich Ribic für das Malen und entwickelte ihre Kunst für Ausstellungen weiter. Im Zentrum ihres Schaffens steht die Freude am Spielen, dem Spielen mit Wörtern, Humor und dem Visuellen. In ihren Arbeiten will Ribic die Freude wieder finden, die Kinder haben, wenn sie sich ganz auf etwas einlassen. Sie möchte den Witz im Bild behalten, ohne dass gleich ein Cartoon daraus wird. Der Schalk muss jedoch immer Tiefgang besitzen und Ribic freut sich, wenn der Witz ins Bild hineingeht und anschliessend etwas an den Betrachter weitergibt.
Spontanität und Unbeschwertheit
Von der Unvoreingenommenheit und Freude der Kinder spricht auch Steve Meyers. In seinen Skulpturen versuchte er sich die Kindlichkeit zu bewahren, die spontan und unreflektiert an etwas herangehen kann. Er umschreibt seine Anerkennung mit den Worten: „ Bei den Kindern kommt alles aus dem Bauch heraus. Deshalb finde ich Kinderzeichnungen so faszinierend, sie inspirieren mich.“ Begonnen hat Meyers mit so genannter „Strassenkunst“. Das Bemalen der Wände sei im Grunde genommen auch spontan und unvoreingenommen gewesen. Später hat er T-Shirts bedruckt und mit dem plastischen Gestalten angefangen. Seinen Figuren, die einem frech und verspielt anlachen, hat er nach einem Brainstorming mit Freunden den Namen „Hoogels“ gegeben. Die Idee war, dass dadurch ein Label entstehen sollte.
Für Karin Widmer ist ihre Arbeit eher Handwerk als Kunst. Seit 1996 arbeitet die Bernerin selbstständig. Bis dahin hatte sie eine Anstellung beim Berner Zytglogge Verlag als Grafikerin und Illustratorin. Ihre Illustrationen macht sie auf Anfrage und arbeitet meistens nach Thema. So hat sie Beispielsweise für die Heiliggeistkirche eine Ausstellung zum Thema „Böse Religiös“ gemacht. Ausserdem zeichnet Widmer an neuen Lehrmitteln für den «Berner Schulverlag» und den «Zürcher Lehrmittelverlag». In der Artis Galerie hat sie nun Originale solcher Aufträge ausgestellt. Mittlerweile ist sie in die Tier und Pflanzenwelt eingestiegen. So hat sie für den Botanischen Garten in Bern zum Thema „invasive Neophyten“ Pflanzen in Originalgrösse gezeichnet, die nicht ausgestellt werden durften.
Die Ausstellung ist nicht nur für Kinder absolut geeignet. So wird jeder auf seine Kosten kommen, der gerne Irdisches von einem anderen Stern mag, den ironischen Satireschalk im Nacken liebt oder Bilder aus begnadeter Hand und scharfem Blick bevorzugt. Vernissage ist heute um 18.30 Uhr und die Ausstellung ist jeweils Freitag von 16 bis 20 Uhr und Samstag und Sonntag von 11 bis 15 Uhr geöffnet.
Debora Scherrer
Von Schweinchen, „Hoogels“ und dem Bösen, Grenchner Tagblatt