Imprint
Kunstwerke die zur Seele sprechen, Grenchner Tagblatt
Kunstwerke die zur Seele sprechen

Die zweite Ausstellung in diesem Jahr in der Galerie ARTis in Büren an der Aare widmet sich ganz dem Verspielten und Ausdrucksstarken. Zwei Künstlerinnen zeigen ihre Kunst, die trotz Unterschiedlichkeiten viel Gemeinsames hat.

Auf den ersten Blick scheinen die Bilder von Christina Bratschi mit den Keramikskulpturen von Marlys Bratschi (die zwei Frauen sind im Übrigen nicht miteinander verwandt) nichts gemeinsam zu haben. Die Bilder sind von ausgeprägter Präzision. Kleine und kleinste Figuren und Formen lassen eine gemalte Geschichte entstehen und animieren zum Nachdenken. Die Keramikfiguren wiederum zeugen von Verspieltheit und Leichtigkeit. Beim näheren Hinsehen werden dem Betrachter die Gemeinsamkeiten deutlich. So arbeiten beide Frauen mit eckigen Elementen, die liebevoll in die Arbeiten eingebaut werden. Auch die Farbe Gold agiert als verbindendes Element.

Marlys Bratschi hat vor 14 Jahren ein Buch über Mosaike von ihrem Mann erhalten. Nach anfänglichen einfachen Versuchen an Blumentöpfen hat es ihr den Ärmel hereingenommen, wie sie sagt. Nachdem sie die Mosaiktechnik auf Steinen erprobt hatte, wollte sie es mit weicheren Materialien versuchen. Die aktuelle Ausstellung trägt den Namen „Menü B“ und zeigt die Plättlitechnik an Keramikgeschirr aus vergangenen Zeiten. Mit Essen hat das wenig zu tun. „Menü B“ ist die Präsentation von alten Formen mit neuen Ideen. So hat Bratschi beispielsweise kleine Gefässe in einen Suppentopf eingesetzt. Die Leichtigkeit, die damit zum Ausdruck kommt, fasziniert den Betrachter. Marlys Bratschi betont: „Ich mache das einfach wahnsinnig gerne. Es ist faszinierend, mit welchen Formen man früher gearbeitet hat“.

Die Gemälde von Christina Bratschi verlangen nach näherer Betrachtung. Besucherinnen und Besucher werden feststellen, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. So verrät die Künstlerin, dass unter den hellen Schichten oftmals grelle Farben liegen. Gold schimmert hin und wieder hervor. Wie moderne Ikonen seien die Bilder, meint die Künstlerin. Christina Bratschi malt bereits seit ihrer Kindheit. Jedoch hat sie sich zu Beginn dagegen gewehrt, ihre Werke einem Publikum zu präsentieren. Ihre Technik hat sich über die Jahre entwickelt und ist filigraner geworden. Wenn sie an einem Bild sitzt, wird Schicht um Schicht erarbeitet. Bratschi will mit ihren Kunstwerken das zeigen, was darunter liegt, das Verborgene und Unsichtbare. Die Ausstrahlung der Bilder ist ihr wichtig. Bratschi wünscht sich, dass ihre Werke in den Menschen, die sie betrachten, etwas bewirken. Sie beschreibt: „ Ich möchte etwas Schönes in die Welt stellen, den Betrachtenden etwas geben, was sie begleitet“. So ist sie auch davon überzeugt, dass alle ihre Bilder an den richtigen Ort gelangen werden.

Die Vernissage findet am 14. März von 18 bis 21 Uhr statt. Die Ausstellung dauert bis am Samstag 5. April und wird mit einer Finissage von 13 bis 16 beendet. Die ARTis Galerie befindet sich gegenüber der reformierten Kirche in Büren an der Aare.