Licht-Schattenthematik in Bildern und Objekten
Bis zum 22. Dezember dauert die Ausstellung "zwischenlichtundschatten" in der Galerie ARTis. Beteiligt sind eine Knstlerin und drei Künstler unterschiedlicher Provenienz.
K-M. Galeristin Trudi Ldrach stellte die Licht- und Schattenthematik als Aufgabe an vier Kunstexponenten, welche je mit Farbe, Stein, Holz und der Kamera arbeiten. Diese Vielfalt der Kunstrichtungen führte zu unterschiedlichen Aufgabenlösungen bei der ohnehin schon facettenreichen Thematik. Von ihrer Lichtausstrahlung her fallen in der Ausstellung die Holzkörper von Fredi Hess aus Oeschenbach auf. Er bearbeitet mit Kettensäge und Handwerkzeugen unterschiedliche Holzstücke und höhlt sie aus zur Plazierung einer Lichtquelle. Die Lichtreflexion erfolgt bei den Objekten durch gelochte Flächen und ornamentartige Oeffnungen. Die raumgreifende Wirkung kann das Gefühl von Behaglichkeit, Besinnung bis philosophischer Betrachtung erzeugen. Eine Zimmerecke erhält mit einem solchen Objekt ein leuchtendes Dekor von atmosphärischer Ausstrahlung. Steinbildhauer Andreas Fiechter aus Rüti zeigt in der Ausstellung eindrücklich seine Vielseitigkeit als erfinderischer, kunsthandwerklich begabter Kreateur. In völliger Abkehr vom Behauen grosser und schwerer Steinbrocken hat er themengerecht faszinierende und hintergründige, fast so etwas wie handliche Objekte geschaffen. So "El Hama", eine stilisierte Miniatur-Moschee mit golden leuchtenden, kugelförmigen Turmkuppeln. Das Objekt steht mit seiner friedlichen Schönheit etwas in Kontrast zur Realität im Orient, wo im Schatten monumentaler sakraler Bauten vielfach religiöse Fehden in kriegerischer Form ausgetragen werden. Die nach oben zulaufende Skulptur RE (= italieniesch König), ebenfalls aus Stein symbolisiert das wallende Gewand des Monarchen. Mit dem Aufsetzen einer mit orangen Rundkerzen besetzten Krone erzeugt Fiechter Licht und dokumentiert Macht mit ihren Schattenseiten. Von der Gefühlswelt ihres fünfjährigen Sohnes inspiriert zeigt sich die Malerin Cornelia Spahr aus Büren in ihren Bildern. Bei Aufenthalten in der Natur, speziell im Wald, erahnt die kindliche Fantasie in einer Art Tagträumerei unwirkliche Gestalten und nicht definierbare Empfindungen. Die künstlerische Umsetzung dieser vergeistigten Motivaufnahmen vollzieht Cornelia Spahr mit der Malart Monotypie. Der Farbauftrag mit Oel oder Filzstift erfolgt auf Glas und das Bild entsteht durch Auflage und Abzug mittels Papierblatt. Die Konturen werden dadurch weicher und das Motiv verklärter. Wie z.B. beim Werk mit der mächtigen schattenwerfenden Sturmwolke über einem bedrängten Individuum in den letzten Lichtstrahlen. Alle phototechnischen Möglichkeiten schöpft "bashi" aus Bern in seinen Bildern voller raffinierter Kontrastierungstechnik aus. Platz hat auch das klassische Landschaftsbild mit den schattenspendenden Bäumen. Abstrakter ist dann das Spiel mit Projizierungen bei Bildausschnitten, wo der Betrachter das Motiv nicht mehr mit Sicherheit erkennt. Umso mehr wird dadurch seine Fantasiewelt angeregt.
Paul Kocher, Grenchner Tagblatt
Zwischenlichtundschatten, Grenchner Tagblatt